Aufbewahrung


Ein Brief aus dem Jahre 1792 belegt unzweifelhaft, dass Fra’ Antonio Maria Baroffio die “Trasparenti” (vermutlich die ersten noch nicht fertiggestellten “Tore”) in den Räumlichkeiten des Klosters der Serviten Marias
in San Giovanni aufbewahrte und man kann sagen, dass zumindest diese dort auch immer geblieben sind.

Vermutlich verstaute man mit ihnen zusammen auch diejenigen, die Eigentum des Klosters und der Kirche selbst waren, vielleicht auch alle Laternen von der Karfreitagsprozession; dies waren anfänglich nur rund 20, also nur die, die die Statuen der Muttergottes und des toten Christus begleiteten.


Mit der Verbreitung und Weiterentwicklung der Traditionen, so vermutet man, lagerten die Brüder auch die grösseren Bilder ein, die die Eigentümer schlecht in ihren Häusern aufbewahren konnten, ebenso die in Besitz der Gemeinde, während die kleineren wahrscheinlich einfach von ihren Eigentümern in irgendeine Abstellkammer oder auf den Dachboden gestellt wurden, wie dies noch mit den letzten “privaten Trasparenti" geschehen ist.

Bei der Auflösung des Klosters im Jahre 1852 fiel das gesamte Vermögen, einschliesslich der "Trasparenti", an die Gemeinde, die vielleicht schon vorher für die Anbringung entlang der Strassen gesorgt hatte. Viele Einwohner erinnern sich noch an die Probleme, die das Aufeinandertreffen der empfindlichen Gemälde mit den lebhaften Schülern, die in dem Kloster untergebracht waren, brachte, und an wiederholte Forderungen nach einem geeigneten, gut isolierten Raum, erforderlich geworden aufgrund eines gefährlichen Schimmelpilzbefalls vor einigen Jahrzehnten.

Schliesslich renovierte die Gemeinde 2004 das ganze Erdgeschoss eines Flügels des ehemaligen Klosters und stellte Regale zur Aufbewahrung der grössten Gemälde auf, während die unzähligen Laternen (mittlerweile sind es rund 300) in gut verschlossenen Räumen in einem benachbarten Gebäude untergebracht sind, wo sich auch die Restaurierungswerkstatt befindet.

Seit 1982, als das Kunstmuseum in die Räumlichkeiten des Klosters einzog, verlangte die Bevölkerung Jahr für Jahr vergeblich, das Versprechen zu erfüllen, zumindest einen Raum als Dauerausstellung für die “Trasparenti” einzurichten, vor allem nach der zweiten Restaurierungsphase, die das Raumangebot für das Museum verdoppelt hat. Sie wurden erst drei Mal im Museum gezeigt, letztmals 2013; ansonsten ermöglicht nur die Grosszügigkeit der Pfarrei die Ausstellung einiger der Originale in der Kirche, unter Gewährleistung einer ständigen Bewachung an den Abenden, an denen die Prozessionen stattfinden.